Abwertung in der Kindheit. Ich fühle mich wertlos
Abwertung in der Kindheit, ob durch verletzende Worte, herabsetzendes Verhalten oder emotionale Vernachlässigung, kann einen tiefgreifenden Einfluss auf die psychische Gesundheit haben. Was nach außen manchmal „klein“ wirkt, kann für das Kind innerlich überwältigend sein und als traumatische Erfahrung abgespeichert werden.
Kinder, die regelmäßig abgewertet werden, entwickeln häufig ein verzerrtes Selbstbild. Sie übernehmen unbewusst Glaubenssätze wie: „Ich bin nicht gut genug“, „Ich bin falsch“, oder „Ich muss mich anstrengen, um geliebt zu werden“. Diese inneren Überzeugungen wirken oft bis ins Erwachsenenleben weiter in Beziehungen, im Beruf oder im Umgang mit sich selbst.
Viele Betroffene entwickeln Überlebensstrategien, die kurzfristig helfen, langfristig aber belasten können: Perfektionismus, Rückzug, ständiger Leistungsdruck oder das Bedürfnis nach äußerer Bestätigung. Die eigentliche innere Verletzung bleibt dabei oft unberührt, aber spürbar.
Unverarbeitete Abwertungserfahrungen können zu tiefer Verunsicherung, Selbstzweifeln, Depressionen oder auch Zwangsgedanken führen. Eine einfühlsame, wertschätzende therapeutische Begleitung kann hier entscheidend sein: Sie bietet einen sicheren Raum, um alte Wunden behutsam anzuschauen, festgefahrene Muster zu verstehen und neue, gesunde Sichtweisen auf sich selbst zu entwickeln.
Wichtig ist: Was Sie erlebt haben, definiert nicht, wer Sie sind. Mit Geduld, Mitgefühl und professioneller Unterstützung ist Heilung möglich. Traumatherapie, Selbstwertstärkung und achtsame Selbstbegegnung helfen dabei, sich Schritt für Schritt von der Last der alten Abwertung zu lösen und wieder in Kontakt zu kommen mit dem, was Sie wirklich ausmacht.