Wer bin ich und wer durfte ich sein? Wie Trauma unsere Identität prägt und wie Heilung möglich wird

Viele Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, stellen sich irgendwann diese zentrale Frage: „Wer bin ich eigentlich?“ Doch oft fühlt sich die Antwort diffus oder widersprüchlich an. Nicht, weil das Interesse an sich selbst fehlt, sondern weil das eigene Ich über lange Zeit keinen sicheren Ort zum Wachsen hatte. Nicht, weil Sie sich nicht kennenlernen möchten, sondern weil Sie sich selbst lange Zeit nicht wirklich begegnen konnten. Traumatische Erfahrungen, besonders in der frühen Bindung, hinterlassen Spuren, die tief in Ihrem Inneren spürbar sind. Sie beeinflussen, wie Sie sich selbst sehen und wie Sie glauben, geliebt und angenommen zu werden.

Wenn das Ich sich schützen musste

Bindungs- und Entwicklungstraumata hinterlassen Spuren nicht nur in unserem Nervensystem, sondern auch in unserem Selbstbild. In Umgebungen, in denen emotionale Sicherheit fehlte und Bedürfnisse nicht gesehen oder abgewertet wurden, formt sich das Selbst häufig um das Überleben herum. Es versucht, Bindung zu sichern, Ablehnung zu vermeiden und Zugehörigkeit zu schaffen.

Daraus entstehen innere Glaubenssätze wie:

  • „Ich darf nicht zur Last fallen.“

  • „Ich muss stark sein, auch wenn ich mich schwach fühle.“

  • „Ich muss mich anpassen, sonst verliere ich Nähe.“

  • „Ich bin nur liebenswert, wenn ich mich anpasse.“

Diese Gedanken sind nicht Ihre Wahrheit, sondern Schutzmechanismen Ihres Nervensystems. Sie haben Ihnen geholfen zu überleben, auch wenn sie heute schwer auf der Seele lasten. Es waren einst Überlebensstrategien und doch prägen sie oft unser ganzes Leben.

Wenn das Ich sich verloren fühlt

Viele meiner Klient*innen berichten von Gefühlen innerer Leere, von Unsicherheit darüber, was sie eigentlich wollen oder brauchen, oder von dem Gefühl, sich selbst fremd zu sein. Manche erleben ein inneres Hin- und Her zwischen verschiedenen „Facetten“ ihrer selbst, angepasst an die jeweilige Umgebung. Andere fühlen sich zerrissen oder fragmentiert.

Diese Erfahrungen sind keine Schwäche. Sie zeigen, wie sehr Ihr Nervensystem sich an eine Welt anpassen musste, die Ihrem wahren Selbst keinen sicheren Raum bot.

Heilung in der Traumatherapie - ein sicherer Ort für Sie

Identität ist kein festes Konstrukt, sondern lebendig und wandelbar. Heilung beginnt dort, wo Sie sich selbst mit einem liebevollem Blick anschauen können. Nicht mit dem Urteil „Was stimmt nicht mit mir?“, sondern mit der Frage „Was ist mir widerfahren?“

In meiner Praxis biete ich Ihnen einen sicheren Raum, in dem Sie wirklich ankommen dürfen, mit allem, was Sie sind. Einen Ort, an dem Sie neu erleben können, was es heißt, gehalten und verstanden zu werden. Hier darf Ihr Nervensystem spüren: Ich bin gehalten. Ich bin gesehen. Ich darf sein. Hier darf Ihr wahres Selbst langsam wieder auftauchen, wachsen und leuchten.

Ein Weg zurück zu Ihnen selbst

Ihre Identität ist nicht festgeschrieben. Sie ist lebendig, wandelbar, voller Möglichkeiten und jenseits von Anpassung, Kontrolle oder Leistung. Heilung bedeutet, langsam wieder in sich selbst anzukommen, mit allem, was Sie sind, nicht perfekt, aber echt und lebendig.Ich begleite Sie achtsam und liebevoll auf diesem Weg, in Ihrem Tempo und mit viel Raum für Ihre Einzigartigkeit. Wenn Sie sich angesprochen fühlen und bereit sind, sich selbst neu zu begegnen, freue ich mich, Sie in meiner Praxis willkommen zu heißen.

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Zart verletzt, tief geprägt – und dennoch nicht gebrochen