Sanfte Reflexion: Was darf ich loslassen?
Manchmal tragen wir Dinge mit uns, die längst schwer geworden sind. Dazu gehören Gedanken, Erwartungen, Erinnerungen oder Gefühle. Wir halten sie fest, oft unbewusst, aus Gewohnheit, aus Angst oder weil wir noch hoffen, dass sich etwas ändert. Diese kleine Übung lädt Sie ein, einen Moment innezuhalten. Nicht, um etwas zu lösen, sondern um achtsam hinzuspüren, was vielleicht bereit ist, leichter zu werden. Nehmen Sie sich einen ruhigen Moment. Vielleicht mit einer Tasse Tee, auf einem stillen Platz oder einfach mit geschlossenen Augen.
Stellen Sie sich folgende Fragen, behutsam, ohne Eile:
Gibt es etwas in meinem Leben, das ich noch festhalte, obwohl es sich längst schwer anfühlt?
Welche Wahrheit über diese Situation könnte ich mir langsam erlauben zu sehen?
Wie würde es sich anfühlen, diesen inneren Griff etwas zu locker, ganz sanft?
Was könnte entstehen, wenn ich mir erlaube, nicht mehr alles kontrollieren zu müssen?
Wenn es Ihnen gut tut, halten Sie Ihre Gedanken schriftlich fest - ein paar Sätze, ein einzelnes Wort, vielleicht nur ein Gefühl. Schreiben kann sichtbar machen, was sich innerlich schon bewegt.
Und wenn keine Antworten kommen, ist das ebenso in Ordnung. Manchmal schützt uns das Nicht-Wissen noch ein wenig. Auch das verdient Achtung und Geduld.
Tun Sie nur so viel, wie sich stimmig und sicher anfühlt. Sollte diese Übung starke Gefühle auslösen oder zu viel werden, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihre Therapeutin oder Ihren Therapeuten. Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen.